Fanfiktion – Die Kunst, seine Fantasie auf Papier zu bringen

Lesedauer 4 Minuten

Man geht in den Buchladen und kauft sich ein Buch, das ist klar. Aber man kennt es doch sicher, wenn man eine Stelle liest und sich fragt – was wäre wenn der Charakter ihr doch gestanden hätte, dass er sie liebt?

Das und noch viele andere Ideen bringen Fanfiction-Schreiber auf Papier. Von ihnen gibt es unzählig viele, aber was genau sind Fanfictions?

Was ist Fanfiction?

Ich selbst schreibe seit neun Jahre alt bin meine eigenen Geschichten. Mit vierzehn fing ich an eine Fangeschichte über zwei Figuren, die ich wirklich gern zusammen gesehen hätte, zu schreiben. Ein Szenario, in dem sie sich gestehen, dass sie sich lieben.

Fanfiction ist nicht nur das, kurz gesagt schreiben Fans zu ihrem liebsten Anime, Game, Manga oder auch Realverfilmung eine eigene Geschichte mit ihren eigenen Ideen und Fantasien. Der Fantasie ist keiner Grenze gesetzt!

Wo findet man diese?

Die meisten Fans veröffentlichen ihre Werke auf Plattformen wie Animexx, Wattpad oder Fanfiction.net. Besonders viele Autoren versammeln sich auf Wattpad und so manche haben es sogar geschafft, ihre Fanfiction als Buch zu veröffentlichen!

Ich habe einmal ein Buch gelesen, und im Klappentext stand, dass die Autorin vorher ihre Geschichte auf Wattpad veröffentlich hat und so erfolgreich wurde, dass es in einem Buch umgesetzt wurde. Das ist natürlich etwas, dass nicht jeder schafft. Aber alle fangen klein an.

Ein weiteres Beispiel für bekannte Fanfictions ist „50 Shades of Grey“. Ja richtig gelesen! Die Basis für das Buch war mal eine Fanfiction zu „Biss“ gewesen sein. Es wurden die Namen der Hauptcharaktere ausgewechselt und schon hat sich das Buch zu einem allgemeinem Trend mit drei Filmen entwickelt.

Wie schreibe ich diese selber?

Jeder kann seine eigenen Fanfictions schreiben. Doch wenn du eine Idee hast, nimm einen Stift und Block zur Hand und notiere sie. So geht keine Idee verloren.

Schreibe die Idee auf. Du hast deine Figuren, gebe ihnen einen Namen und die grundlegende Storyidee. Darauf folgt ein großer Teil, der der Charakterentwicklung. Ein Albtraum sind so genannte „Mary Sue“. Das ist eine Figur, die einfach zu perfekt ist. Sie wird von allen geliebt, hat keine Fehler und ist das Allgemeinbild einer perfekten Person. Das ist ein Genre in der Fanfiction-Welt geworden, aber man möchte ja als Anfänger seine Ideen nicht an ein Genre binden.

Bei Charakteren ist besonders darauf zu achten, dass ihnen eine Stärke gegeben wird und eine Schwäche. Diese sollten sich aber auch nicht gegenseitig im Weg stehen.

Wenn du einen bereits existierenden Charakter nutzt aus deiner liebsten Serie oder anders, kann der Schritt übersprungen werden.

Charakter A kann sehr gut kochen, aber verliert sich gern darin und vergisst die Zeit und damit auch wichtige Termine. Das wäre ein realistischer Aufbau für einen Charakter, da er eine Stärke aber auch Schwäche hat.

Wenn der grundlegende Charakter geschrieben ist, geht es zur Story. Die Idee hast du schon, aber was jetzt? Dabei hilft einmal einen Begriff in die Mitte zu schreiben und alle Ideen, die du hast, einfach drum herum zu schreiben. Also eine Mindmap, die du am Ende auswerten kannst für wichtige Entwicklungen in der Story. Danach kann man es machen wie man es am besten will, ich schreibe es in Stichpunkten auf ein Papier.

Am Anfang steht ein Ereignis oder Figuren, die etwas erleben, wollen oder ähnliches. Bestenfalls gibt es noch einen Höhepunkt der Geschichte die zum Ende führt. Das dazwischen kann man sich mit Hilfe der Mindmap gut zu Recht schreiben. Wenn das getan ist, kann man sich hinsetzten und mit dem schreiben anfangen.

Dabei ist es wichtig, Satzwiederholungen zu vermeiden und seinen eigenen Stil zu finden. Anfangs schreibe lieber etwas kurzes mit dem du zufrieden bist.

Wenn du fertig bist, kannst du sie hochladen oder Freunden und Familie zeigen und so Feedback zu deiner Geschichte bekommen.

Wie ist das mit den Lizenzen?

Eine Fanfiction ist eine Geschichte, die in einem existierenden Universum spielt. Hierfür braucht man aber nicht die persönliche Erlaubnis des Autors. Die Figuren und die Welt dürfen nicht als deine eigene Erfindung genannt werden und auch nicht verkauft oder Umsatz von deiner Geschichte gemacht werden. Das heißt die Figuren gehören dem Erfinder und du darfst es nicht weiterverkaufen als dein eigens geschaffenes Werk. Fanfiction macht man aus Hobby und Spaß, nicht um Profit davon zu machen.

Es gibt auch Autoren, die gar keine Fanfictions zu ihren Büchern erlauben. Dazu zählen zum Beispiel die Werke Anne Rice oder das Star Trek-Franchise. Manche Autoren geben auch Auflagen, an die sich gehalten werden muss. J. K. Rowling, die Autorin von Harry Potter, sieht zum Beispiel gerne Fanfictions, nur dürfen diese keine obszönen Szenen enthalten. Manche Webseiten veröffentlichen derartige Fanfictions erst gar nicht, wenn sie gegen solche Auflagen verstoßen.

Gleiches gilt auch für reale Personen, da sie natürlich keine obszönen Geschichten über sich lesen wollen.

Selber anfangen

Aller Anfang ist schwer, man darf sich auch nicht davon abschrecken lassen, dass manche schon tausende Aufrufe und Kommentare auf ihre Fanfic haben. Das kommt mit der Zeit. Für Kommentare betteln ist auch ein no-go. Am besten teile sie weiter in deinen einzelnen Fangruppen oder auf Social Media. Das hilft meistens schon ein wenig, um deine Geschichte an zu stupsen.

Wenn du eine größere Idee hast, dann plane die Story genau durch oder lege feste Punkte fest, die verfolgt werden. Es müssen keine 100 Kapitel werden. Manchmal ist ein Kapitel dann aber auch extrem kurz und die gesamte Wörteranzahl klein.

Bestenfalls schreibe ein angemessenes Stück dass für mich bei knapp 1000 bis 1500 Wörtern liegt. Das ist nicht zu lang zu lesen und lässt sich gut in schöne Kapiteln teilen.

Und habe auch keine Angst andere Autoren um Hilfe und Tipps zu fragen, denn wir alle fangen einmal klein an. Das habe ich auch, ich habe zwei Jahre lang meine Liebe einem längeren Stück gewidmet und am Ende einige Fans, Kommentare und viele Aufrufe auf Wattpad dafür bekommen. Für deine Mühen wirst du schon bald belohnt werden. Trotzdem ist und bleibt es auch hier eine Kunst, damit erfolgreich zu werden.

Wenn du dir selbst sicher bist, kannst du dich auf bestimmte Genre der Fanfiction spezialisieren und gemeinsamen Gruppen ein Projekt schreiben. Oder wenn du es bevorzugt, alleine zu schreiben, ist das ebenfalls okay!

Viel Erfolg bei deiner eigenen Fanfiction wünscht dir die Autorin dieses Artikels, Ignis!

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